Mitte April war es endlich so weit. Unser im letzten Jahr abgesagtes Biwak konnte nachgeholt werden. Bei schönstem Sonnenschein trafen wir uns in Soest am Bahnhof, um gemeinsam mit dem Zug bis Borgeln zu fahren. Von dort ging es zu Fuß, mit Rucksäcken auf dem Rücken, weiter. Wir suchten am Soestbach nach einem umgestürzten Baum als Überquerungshilfe, von dem uns Anlieger in Borgeln erzählt hatten. Dieser war leider nicht zu finden und so wunderte sich der anrufende Tom, dass wir dem Waldstück, in dem er auf uns wartete, noch nicht wirklich näher gekommen waren.
Unser Weg führte zwischen leuchtenden Rapsfeldern und durch kleine Ortschaften hindurch. Greifvögel kreisten am Himmel. Unsere Brote verzehrten wir mittags auf einer Bank am Dorfrand. Als wir im Wald angekommen waren, schlugen wir zunächst unser Nachtlager indem wir große Planen an Bäumen und am Boden befestigten. Wir wollten ja biwakieren, also übernachten ohne Zelt. Und an noch etwas war zu denken: wir mussten ein Loch für unsere Hinterlassenschaften buddeln. ;-)
Markus hatte Dampfnudeln vorbereitet die über der Feuerschale in einem Topf gebacken werden konnten. So aßen wir nachmittags leckere Dampfnudeln und tranken Kaffee.
Abends suchten wir nach Anmachmaterial um selbst ein Feuer mit einem Feuerstahl anzuzünden. Da war der Ehrgeiz mit im Spiel: wer schaffte es zuerst ein Feuer anzuzünden. Markus oder der Rest der Jugend? Markus gewann, aber die anderen schafften es auch. Danach schnippelten alle Gemüse für die Couscous-Gemüse-Pfanne. Diese konnte bei einem schönen Sonnenuntergang gegessen werden. Nach dem Abendessen gab es das vorbereitete Stockbrot. Spätestens danach waren alle satt!
Gegen Mitternacht waren wir alle müde in unseren Schlafsäcken verschwunden. Johanna ließ sich vom Gebell des Fuchses mehrmals nachts wecken. Deshalb war sie schon früh auf und ging mit der Gruppe auf Kräutersuche für den eigens hergestellten Kräuterfrischkäse. So lernten wir was wir essen durften und was nicht.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und machten uns wieder auf den Weg nach Borgeln zum Bahnhof. Als wir am Nachmittag wieder in Soest ankamen, waren viele müde, aber glücklich. Wir hatten ein sehr schönes Wochenende, was gerne noch einmal wiederholt werden darf.
(geschrieben von Johanna Dülberg)