Samstag, 11.08.2018

geschrieben von Jürgen Schmidt

Anreise, Aufstieg und Eroberung der Roda di Vael.

Das lange Warten hat ein Ende! Wie auch im letzten Jahr, reisen die Sauerländer DAV-Familien über den Brenner, um die Alpen zu rocken. Dieses Mal geht es ins schöne Südtirol. Die 9 kleinen und großen Familien treffen sich auf dem Parkplatz des Paolina-Lifts in Karersee, direkt unterhalb des „Rosengarten“. Insgesamt sind wir mit 25 Teilnehmern eine starke Truppe! 

Nachdem die Familien für den Lift zusammengestellt sind, gondeln wir gemütlich zur Paolina-Hütte auf über 2.000  m. Von dort ist es ein bequemer Marsch zur Rotwand-Hütte (= Roda di Vael), wo wir eine erlebnisreiche Woche verbringen wollen. Unser Gepäck müssen wir selbst tragen! Außer uns sind gefühlt noch weitere 200 Leute – zumeist Tagestouristen - an „unserer“ Rotwandhütte. Hüttenwirtin Roberta erwartet uns schon. Nachdem wir den Durst gelöscht hatten, werden die Zimmer und unser Lager bezogen, und es gibt noch etwas freie Zeit um „anzukommen“. Das sehr gut portionierte 3-Gänge-Menü erschlägt die meisten von uns. Der Tag klingt bei ein paar Informationen und mit gemütlichem Beisammensein aus.

Sonntag, 12.08.2018geschrieben von Burga, Peter, Silvia, Wolfgang

Nach einem „opulenten“ :-) Frühstück starteten wir in unsere Eingehtour. Ziel sollte die Bergstation Ciampedie sein. Nach einer überraschenden Entdeckung (eine viel schönere Hütte) kehrten wir natürlich dort ein. Somit hieß unser Ziel nun Rifugio Pra Martin. Bis dorthin hatten wir tolle Aussichten, Zeit für coole Fotosessions (Murmeltiere, Mufflons, Nachwuchsmodels, Edelweiss, …).

Nach einer leckeren Stärkung (endlich Schnitzel) hatten wir beim Aufstieg zurück zur Hütte nicht nur brennende Oberschenkel, sondern auch Bauchweh vom kalten Eis und heißen Bombardino. Da half ´ne Linie weißes Pulver von Stefan – lecker Traubenzucker.  Nach vielen „Salve“, „Buon Giorno“, „Servus“, „Grüezi“ und „Hallo“ erreichten wir so gerade noch trockenen Fußes unsere Rotwand-Hütte, weshalb wir das Belohnungs-Bier im Lager und nicht vor der Hütte einnehmen mussten.

Die heutigen Highlights der Autoren waren:

-        der Weg durch den Kiefernwald,

-        im eigenen Trott den Berg hinauf,

-        ein schöner Tag – bin mit allem zufrieden,

-        die leckere Speckplatte zur Mittagsrast auf der Hütte Pra Martin. 

Montag, 13.8.2018geschrieben von Lili, Marlen, Stephan, Stefan 

Nachdem wir nachts einen phantastischen Sternenhimmel mit Sternschnuppen bewundert haben, und schon vor dem Aufstehen den Sonnenaufgang genießen durften, erfreute uns ein etwas unsortiertes Frühstück mit Kaiserbrötchen und Dosenwurst/-marmelade/Nutella-Ersatz. Allerdings musste keiner verhungern - also alles gut.

Um 8.37 Uhr brachen wir aufgeteilt in 3 Expeditionsgruppen in den Masaré-Klettersteig im Süden des Rosengarten-Massivs auf. 2 Gruppen starteten von Rechts und eine von Links. Nach einem anstrengend schönen Anstieg mit Edelweisbegleitgrün, erreichten wir den Felsen. Ein wirklich schöner Klettersteig, der Einigen die Erweiterung ihrer persönlichen Leistungsgrenze ermöglichte. "Es war cool, schön, spannend und aufregend." Bombastische Aussichten auf die umliegenden Gipfel mit traumhafter Gratkletterei entschädigte für jegliche Anstrengung. Sogar unser „Murmelpieper“ flutschte wider Erwarten ohne große Probleme durch den schlanken Kamin! Zum Abschluss waren trotz einziehende Wolkenfelder, als Vorboten eines massiven Alpengewitters, keine Verluste zu verzeichnen.

Als Belohnung gab es auf der Hütte zur Stärkung Kaiserschmarrn, Spaghetti Bolognese, Speckknödelsuppe, ... und Hopfenkaltschale. Dabei sangen wir der lieben Gabi ein Geburtstagsständchen. Es zeigte sich, dass die Entscheidung der Wanderleiter früher zu starten genau richtig war. Bei einsetzendem Berg-Gewitter und strömendem Regen zogen wir uns gegen 16.00 Uhr zum Chillen und Duschen auf die Lager zurück. - Das war "ehrlich gefährlich"! Gut, dass es bald Abendbrot gibt.  ;-)

Wir freuen uns auf einen geselligen Abend ...Prost

Dienstag, 14.08.2018geschrieben von Franka, Gabi, Paul

Nach einer erholsamen Nacht und einem original italienischen Hüttenfrühstück, in dem sich, wie jeden Morgen, um die Wurst gekebbelt wurde, sammelten wir uns um 8:30 Uhr vor dem Rotwandhüttischem Lager. Die kleine  Rosengartenrunde stand heute auf unserem  Programm.

Mit  fröhlichem und fitten Schritt bestiegen wir die erste Scharte. Selbst der leichte Regen konnte unsere Freude nicht bändigen. Uns bot sich eine Geröllwelt mit gewaltigem Ausmaß, so dass keine Wünsche offen blieben. Die Familien Feuerstein und Geröllheimer hätten sich hier sehr wohl gefühlt. Während des ersten anspruchsvollen Abstiegs konnten wir einen tollen Ausblick mit der schönen Vajolet-Hütte genießen. Nachdem wir die zweite, und damit letzte Scharte erklommen haben, erahnten wir durch den Nebel den Weg runter zur Kölner Hütte. Auch wenn es auf der Kölner Hütte kein Kölsch gab, hat es die Stimmung nicht getrübt.

Um den 1 ½-stündigen Weg zur Rotwandhütte zurück zu legen, mussten wir jedoch Regen und nasse Klamotten in Kauf nehmen. Damit der Bericht nicht zu lang wird, beenden wir jetzt diesen.

Mittwoch, 15.08.2018geschrieben von Jens, Johanna, Markus, Petra 

Die Rotwand sind wir mit zwei Gruppen von zwei Seiten angegangen. Wir starteten bei tollem Sonnenschein. Um 9:15 Uhr trennte sich die DAV Gruppe in die 9er-Mannschaft, die den Berg über den Vajolon-Pass von der Westseite im Anstieg angehen wollte, und in die 13er Gruppe, die den Rotwand-Klettersteig über den östlichen Anstieg erobern wollte.

Der Einstieg der 13er-Gruppe verzögerte sich um einige MINUTEN, da einer von den drei auf der Hütte zurück gebliebenen „Sherpa“ 2 Klettersteigsets nachbringen musste! Dank Handy konnten diese telefonisch angefordert werden, und wurden auch prompt gegen Ablöse geliefert. Nun konnte es endlich losgehen! Der Klettersteig war ziemlich überlaufen. Viele Italiener nutzen den Feiertag und vor den Schlüsselstellen mussten lange Wartezeiten in Kauf genommen werden. Derweil sprinteten von der anderen Seite unser Jüngster Paul und seine Schwester Lili den Klettersteig hinauf. Oben auf dem 2.806 Meter hohen Gipfel haben sich dann alle wieder getroffen; leider versteckte sich die Sonne hinter den Wolken.

Draußen vor dem Lager saßen wir noch lange und fachsimpelten über die bessere Einstiegsvariante: rechtsrum oder linksrum? Es wurde nie geklärt.

Donnerstag, 16.08.2018geschrieben von Alina, Hannah, Helga, Lars S. 

Am heutigen Tag wurden drei verschiedene Touren angeboten. Eine kletterbegeisterte Gruppe von 5 Personen machte einen 2. Durchgang am Masarè-Klettersteig, und kehrte bereits nach 2 Stunden Klettern zur Rotwandhütte zurück, um einen wohlverdienten freien Nachmittag zu genießen.

Eine ausdauerbegeisterte Gruppe von Erwachsenen machte sich um 8:40 Uhr auf den Weg zur Vajolethütte, um festzustellen, dass viele andere ebenfalls dieselbe Idee hatten (Wanderautobahn). Auf ihrem Weg überquerten sie den Pass da le Zigolade (2.539 m) und gingen an der Catinaccio Hütte (1.946 m) vorbei.

Die genussbegeisterten Wanderer hatten sich am heutigen Tag die Masarè Alm als Ziel genommen. Der Weg dorthin führte über 600 Höhenmeter bergab, durch Wald und Almwiesen. Sie sahen Kühe, Hühner, Schweine, Kaninchen, Esel, kamen an Kletterfelsen sowie alten Hütten vorbei bis sie nach 2 Stunden die Masarè Alm erreichten. Gut gestärkt nahmen sie den Aufstieg in Angriff.

Mit „Teekesselchen“ spielen und Akrobatik auf dem Kletterfelsen verging die Zeit wie im Flug. Anschließend trudelten nach und nach, teilweise mit lautem Applaus, alle Wanderer an der Rotwandhütte ein, und ließen den Tag gemeinsam ausklingen.

Freitag, 17.08.2018geschrieben von Felix, Jan, Lars P., Rainer 

7.15 Uhr - Die Entscheidung ist gefallen. Wir frühstücken! Es gibt mal wieder leckere Salami, Schinken, Schinkenwurst, Käse, Leberwurst, Nutella, Müsli und frisch gekochte Eier - pieks - irgendwer stupst uns an und der Traum ist geplatzt. Nein, das gibt es leider alles nicht, sondern abgepacktes Frühstück aus kleinen Behältnissen. Aber auch davon werden wir satt und der letzte sonnige Tag kann beginnen. 

9.00 Uhr - Es geht auf die Strecke. Heute steht eine Almwanderung bis unter das Latemar-Massiv, welches sich vor unseren Augen beim Abstieg majestätisch aufbaut, auf dem Programm. An einer Alm können kleine Schweinchen und (vierbeinige) Hasen bewundert werden. Die ortskundigen Kühe sind in mehreren Farbmustern zu bewundern.

Am Vormittag -  … erreichen wir den Karerpass. Zivilisation Du hast uns wieder. Zahlreiche Autos und Touries kreisen hier umher und stören unsere ruheverwöhnten Ohren. Schnell machen wir uns davon, auf der Suche nach der vom Guide Jürgen versprochenen Latemar Alm. Aber bevor wir uns bei der ersehnten Pause stärken können, geht es kurz im dunklen Wald bergab, um dann noch mal flugs 150 Hm in einem sehr interessanten Felsenlabyrinth kreuz und quer bei heißer Sonneneinwirkung bergan zu kraxeln. Dann der Schock: keine Hütte, keine Einkehrmöglichkeit! Es handelt sich wohl um eine Phantomalm. Die Zunge hängt uns gefühlt bis auf die Knie - Durst wie in der Sahara! Also, Notreserven anzapfen, die letzte Motivation mobilisieren und zurück zur Talstation der Paolina-Bahn. Diese Vierersesselbahn nutzen wir, um auf schnellstem Wege in der Paolinahütte den Nahrungsmangel abzustellen.

15.00 Uhr - Wir machen uns auf den Heimweg, die letzten 160 Hm, vorbei am Christomannos-Denkmal. Trotz der Phantomalm war es eine tolle, erlebnis- und aussichtsreiche Runde. Doch das nicht genug, zieht es uns noch ein Häuschen weiter. In unmittelbarer Nachbarschaft zu "unserer" Rotwand-Hütte lernen wir in der "Baita Marino Pederiva" Hütte die Gemütlichkeit kennen und lassen den Nachmittag in einer feuchtfröhlichen Runde ausklingen, bis wir schließlich zum Abendessen zurück in unsere Hütte gerufen werden. Hier werden wir von unserer netten Hüttenfee Roberta mit reichlich Rotwein verwöhnt, so dass dieser Abend ein krönender Abschluss dieser fantastischen Bergwoche wird.

Samstag, 18.08.2018 geschrieben von Ingo Küper

Letzter Tag und Abstieg von der Hütte.

Nach einer stürmischen Nacht, mit Gewitter und allem Drum und Dran, sahen einige irgendwie unausgeschlafen aus. Man kramte schon mal seine Sachen zusammen und beim Frühstück, welches nicht mehr so gut angenommen wurde, gab es auch schon wieder ein Geburtstagsständchen. Beim restlichen Zusammenkramen fiel auf, dass ein Mundpflege-Set fehlte. Ob es wiederaufgetaucht ist???

Nach kurzem Treffen machte Roberta mit ihrer Sofortbildkamera ein Foto von der Gruppe. Es war auch ihr letztes Bild, der Film war voll. ;-)  Für sie war es nicht alltäglich und ein Erlebnis mit so einer großen Gruppe, die eine ganze Woche bleibt. Die meisten anderen Gäste quartieren sich für 1-2 Nächte ein. Danach begann der Abstieg. An der Bergstation konnte man sich auch noch an uns erinnern, sodass wir unsere dort hinterlegten Talfahrt-Karten erhielten.

Wir trafen wir uns noch einmal bei den geparkten Autos, packten alles in die Kofferräume und verabschiedeten uns herzlich. Alle fuhren zu unterschiedlichen Zielen: weiter Urlauben oder nach Hause. Laut WhatsApp-Gruppe sind alle wieder gut angekommen. 

Es war, glaube ich, für alle wieder ein tolles, spannendes und schönes Erlebnis miteinander, und alle freuen sich schon wieder auf die nächste Freizeit.

So Long.