In diesem Jahr ging es für ein langes Wochenende Ende Mai auf die Tutzinger Hütte, im Angesicht der Benediktenwand in Bayern.

 

Wir trafen uns mit zwei Autos und insgesamt 9 Menschen am Parkplatz Mariabrunn, um dort mit dem ganzen Gepäck zur Hütte aufzusteigen.

Dauerte die Anreise mit dem Auto schon ca. 8 Stunden, waren nun noch 3 Stunden Gehzeit zu absolvieren. Konnten die Erwachsenen die Tour durch die Schlucht, die eindrucksvoll den Hochwasserschutz des Gebietes auf diversen Hinweistafeln zeigte, noch genießen, waren die drei Kinder doch manchmal eher weniger motiviert. Dass dies auch schon zu früheren Zeiten so war, zeigte auch ein Schild am Wegesrand.

 

Auf der Hütte angekommen, bezogen wir ein „Lager“ ganz für uns: ein Bettenlager mit ca. 15 Schlafplätzen und eigenen Bad; sehr luxuriös! Fix hatte sich jeder seinen Platz ausgesucht und mit Schlafsäcken geblockt. Danach war die größte Attraktion der letzte Schnee, der auf  1327 m und der Nordseite der Benediktenwand noch zusammengeschoben vor der Hütte lag.

 

Die Tutzinger Hütte ist eine Hütte, die viele Tageswanderer aus dem Münchner Raum anzieht, dementsprechend üppig war das Angebot an Speisen, dem die Logistik des jedoch immer ruhigen und gut gelaunten Hüttenwirts nicht ganz folgen konnte. So war das A La Carte Essen schneller auf dem Tisch als das Bergsteiger Menü, was uns in den Folgetagen alle zu A La Carte Essern der exzellenten Hausmannskost machte!

 

Freitagmorgen standen wir am Buffet sogar Schlange, weil die Hütte durch eine große Gruppe DAV Teamleiterinnen mit Kindern auf Fortbildung komplett ausgebucht war. Nach dem Frühstück ging es auf die erste große Tour hoch zur Benediktenwand; eine technisch wenig anspruchsvolle Tour, die jedoch durch die Schneebretter auf der Nordseite und zuerst noch schlechtes Wetter eine aufregende Aufwertung erfuhr. Der Ausblick aus 1801 Meter zurück zur Hütte, bis Starnberger See oder München war aufregend; insbesondere weil die Nordwand 500 m senkrecht bergab geht!

Mittags waren wir zurück und konnten uns das leckere Essen schmecken lassen.

 

Die ganz motivierten (alle Erwachsenen) brachen nachmittags noch zu einer Tour zur…….auf, während die Kinder chillten und die Spiele der Hütte ausprobierten. Die Tutzinger Hütte ist eine „kinderfreundliche“ und entsprechend ausgestaltet. Man kann sich ganztägig im Gastraum aufhalten und findet genug Spiele oder Bücher vor. So waren abends alle zufrieden!

 

Der Sammstag war dann als Ganztagestour zum Rabenkopf ?? geplant. Auch hier modifizierten wir unterwegs die Planung. Wir stiegen nicht den „leichten“ Weg über die Staffelalm auf, sondern „parkten“ die Kinder an der Hütte der Bergwacht, um dann den anspruchsvollen Weg über den Ostgrat zum nördlich gelegenen Vorgipfel empor zu steigen. Über diesen erreichten wir auf steilen Pfaden den Grat. Die Mühe hat sich unbedingt gelohnt.

 

Nach der Rückkehr hieß es duschen im Minutentakt, um den stetig abnehmenden Wasserdruck vor Versiegen zu nutzen. Dann konnten wir noch einmal das leckere Essen genießen und ausgiebig klönen.

 

Am Sonntag nach dem Frühstück stiegen wir bei bestem Wetter wieder ca. 3 Stunden ab, diesmal über saftige Wiesen und an kühlen Bächen vorbei durch beschattete Wälder, um uns dann gegen Mittag zu trennen.

 

Es war eine super organisierte und sehr schöne Tour, bei der wir viel Spaß hatten.

Petra Wiemer